Zwei Jahre Gefängnis für Golddiebstahl in der Perth Mint

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von Ursula Kampmann

16. August 2018 – Joseph Charles Viola, 29 Jahre alt und IT-Techniker im Auftrag der Perth Mint, gelang es zwischen Februar und April 2016, Gold und Goldmünzen im Wert von 54.000 AUD aus dem gut gesicherten Gelände der Perth Mint zu schmuggeln. Er erklärte den Sicherheitsbeauftragten, die mittels eines Röntgengeräts alle überprüften, die den Hochsicherheitstrakt verließen, dass die auf seiner Festplatte gespeicherten heiklen Daten verloren gehen würden, sollte der Computer des Prozesses des Röntgens unterzogen werden. Daraufhin wurde auf das Röntgen verzichtet, und Viola konnte das in seiner Computeranlage versteckte Gold herausbringen. Erst als im Rahmen einer Routineüberprüfung wurde das Fehlen des Goldes festgestellt. Mittels Video-Überwachung war der Dieb sofort ermittelt: Die Kamera hatte im Bild festgehalten, wie der Mann fünf Goldbarren und acht Goldmünzen stahl.

Eingang zur Perth Mint. Foto: User:Orderinchaos. CC-BY 3.0.

Obwohl der Anwalt seinen Mandanten zu verteidigen suchte, indem er ihn als einen „sehr schwachen Menschen“ schilderte, der die Diebstähle nur beging, um seine Verlobte zufriedenzustellen, verurteilte der Richter Viola zu zwei Jahren Gefängnis, von denen der mindestens eines absitzen muss. „Ihr Vertrauensbruch hat es mit sich gebracht, dass die Ehrlichkeit und Integrität ihrer Kollegen in Frage gestellt wurde.“ so begründete der Richter das Urteil über ein Verbrechen, das „von Habsucht motiviert“ war.

Bereits Anfang des Jahres wurde Matthew Alexander Roussety, 27, verurteilt, der im Dezember 2016 einen Goldbarren, der zum Einschmelzen vorgesehen war, in seinen Unterhosen aus dem Sicherheitsbereich geschmuggelt hatte. Zwar hatte der Alarm beim Röntgen angeschlagen, doch der Angeklagte überzeugte den Sicherheitsbeauftragten, dass dies wegen seines eisernen Reißverschlusses an der Hose geschehen sei. Der Diebstahl wurde entdeckt, als der Metallhändler, der Roussety den Barren abgekauft hatte, diesen der Münzstätte zurück zu verkaufen versuchte.
Roussety wurde zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Auch er muss die Hälfte seiner Strafe absitzen, bevor er Bewährung beantragen kann.

Im Zusammenhang mit Roussetys Diebstahl überlegte die Perth Mint, ihren Mitarbeitern zu verbieten, Kleidung zu tragen, in der Metall verarbeitet wurde. Dies bezeichnete die Gewerkschaft als frauenfeindlich. Es sei diskriminierend, Frauen zu zwingen, firmeneigene BHs zu tragen.

Von der Perth Mint erhielten wir folgendes Statement: „Als einer der weltweit größten Produzenten von Produkten aus Edelmetall arbeitet die Perth Mint mit rigorosen Sicherheitsmaßnahmen vor Ort. Diebstähle, die sich auf unseren gewaltigen Produktionsanlagen ereignen, sind beides, sehr selten und schnell entdeckt. Unser bestens ausgebildetes Sicherheitsteam ist ständig dabei, die Prozesse und Anlagen zu überprüfen und mit neuerster Technologie zu ergänzen. Wir werden damit weitermachen. Die Perth Mint nimmt Vorfälle wie diese sehr ernst.“ 

Kurz und bündig berichtet dieses Newsportal über das Urteil gegen Joseph Charles Viola.

Mehr über das Urteil gegen Roussety berichtete ABC News.

Über die Einführung einer Kleiderordnung für Mitarbeiter der Perth Mint berichtete ebenfalls ABC News.