Gorny & Mosch, D-München

[bsa_pro_ad_space id=4]

Herausragende Aegyptiaca bei Gorny & Mosch in der Dezember-Auktion

Zu der am 15. Dezember 2021 bei Gorny & Mosch in München stattfindenden Auktion 283 ist ein prachtvoller Printkatalog erschienen. Versteigert werden über 880 Lose, darunter eine kleine Epigraphiksammlung aus dem Besitz von Peter Weiß (Militärdiplome, Fluchtafel, Bleigewicht). Unter den afrikanischen Objekten befinden sich Stücke aus der großen Sammlung von Jo Christiaens. Großen Raum nehmen dieses Mal die altägyptischen Kunstwerke ein, von denen über 100 Stück mit zum Teil herausragender Qualität angeboten werden. Beachtenswert ist wieder die Auswahl im Bereich griechischer und etruskischer Vasen. Bei dieser Auktion kommen auch zahlreiche, feine Marmorstücke unter den Hammer.

Das Angebot im Überblick:

  • Vasen: 89 Lose
  • Terrakotta: 18 Lose
  • Steinskulptur: 30 Lose
  • Bronzeskulptur: 14 Lose
  • Epigraphiksammlung Peter Weiß: 7 Lose
  • Geräte: 12 Lose
  • Lampen: 16 Lose
  • Mosaike: 3 Lose
  • Schmuck: 19 Lose
  • Kameen, Gemmen, Siegel: 11 Lose
  • Glas: 4 Lose
  • Nordafrika: 103 Lose
  • Alter Orient: 22 Lose
  • Ur- und Frühgeschichte: 27 Lose
  • Byzanz: 12 Lose
  • Ikonen: 11 Lose
  • Islam: 3 Lose
  • Afrika und Ozeanien: 80 Lose
  • Alt-Amerika: 44 Lose
  • Asien: 20 Lose
  • Mittelalter: 1 Los
  • Antikisierendes – After the Antique: 9 Lose
  • Naturgeschichte: 1 Los
  • Lots: 319 Lose
  • Literatur: 1 Los

Losnummer 1

Attische schwarzfigurige Bauchamphora, Gruppe von Toronto 305. 520-510 v. Chr. H 44,8cm. Auf Seite A zentral eine frontal dargestellte Quadriga, darin Wagenlenker und Hoplit mit zwei Lanzen, seitlich zwei skythische Bogenschützen. Auf Seite B eine Abschiedsszene. Links steht die Mutter, in der Mitte ihr jugendlicher Sohn als Reiter mit zwei Lanzen und rechts als seine Begleitung ein skythischer Bogenschütze und ein Hoplit mit Schild und Lanze. Über den Bildfeldern Lotusknospen. Mit Zertifikat des The Art Loss Register und Kopie der ersten Puhze- und Burow-Publikation! Aus großen Fragmenten zusammengesetzt, dabei retuschierte Ergänzungen (zum Beispiel die Hälfte der Mündung, ein Henkel sowie kleinere Teile der Bildfelder), auf der Unterseite Sinter.

Provenienz: Ex deutsche Privatsammlung Dr. F. K., erworben 1980 auf dem deutschen Kunstmarkt; davor in einer französischen Sammlung des 19. Jh.

Schätzpreis: 22.000 EUR.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 283, 2021, 112. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 112

Porträt des Juba II. von Mauretanien. Ende 1. Jh. v. Chr.-Anfang 1. Jh. n. Chr. Weißer, feinkristalliner Marmor, H 19cm. Leicht unterlebensgroßer Kopf eines unbärtigen Mannes mit knochigen Gesichtszügen und kurzer Sichellockenfrisur und einer breiten Herrscherbinde im Haar, die im Nacken verknotet ist und deren breite Enden den Nacken hinabfallen. Ausdrucksstarker Stil! Etwas beriebene Oberfläche, insbesondere an der Nase.

Provenienz: Aus der Sammlung A.D., erworben 1998 in Paris von Henri Rotseig. Danach in Belgien seit 1998. Vor 1988 im Besitz vam A. De Velasco (Marbella).

Schätzpreis: 25.000 EUR.

Losnummer 156

Militärdiplom eines Legionärs. Römische Kaiserzeit, Zeit des Gordian III., 13. Dezember 240 n.Chr. H max. 20,5cm. Bronze. Erhalten ist größtenteils die Außenseite von Tabella I. Konstitution Gordian III. an den Statthalter L. Silius Amicus der Provinz Germania Superior zur „honesta missio“ (=ehrenvolle Entlassung aus dem Militärdienst) eines Jahrgangs von Thrakern, der am 28. Februar 214 n.Chr. ausgehoben worden war, eine Petition des Veteranen der Legio VIII Augusta mit den Eckdaten seiner Personalakte sowie der Bescheid des Gouverneurs. Publiziert! Beschädigt am linken und unteren Rand, wahrscheinlich Zweitverwendung.

Provenienz: Aus der Sammlung Peter Weiß, Kiel, erworben zwischen 1967 und 2015.

Schätzpreis: 2.500 EUR.

Losnummer 163

Silberschale mit jagendem Kaiser. Römisch, östliches Mittelmeergebiet, 4. Jh. n. Chr. D 21cm. Runde, flache Schale mit eingravierter Jagdszene im Inneren: Der Kaiser mit Diadem und Nimbus zu Pferd mit gespanntem Bogen, hinter ihm ein mit einem Pfeil verwundeter Leopard, vor ihm ebenfalls ein von einem Pfeil durchbohrter Leopard, umgeben von floralen Elementen. Prachtvolles Exemplar! Mit Metallanalyse des Curt-Engelhorn-Zentrums für Archäometrie, 2021! Außen Grünspan, intakt.

Provenienz: Ex Sammlung. S.K., Berlin. In Deutschland seit 2015. Davor Sammlung. T.A.S. London. In Familienbesitz seit vor 1963.

Schätzpreis: 30.000 EUR.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 283, 2021, 196. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 196

Goldarmband mit Granulatdekor. Etruskisch, 6.-5. Jh. v.Chr. 9,11g, L ca. 19,5cm. An den Enden jeweils ein peltenförmiges Element mit palmettenartigem Fortsatz, an dem der Verschluss befestigt ist. Dazwischen drei Elemente, die aus einer Halbkugel, zwei Pelten und zwei Palmetten bestehen. Alle Elemente sind mit feinstem Granulat dekoriert und mittels kurzen Fuchsschwanzketten miteinander verbunden. Gold. Mit französischer Export-Lizenz! Außergewöhnliches Stück! Verschluss und eine kleine Fuchsschwanzkette fehlen, eine kleine Fuchsschwanzkette gebrochen.

Provenienz: Aus der alten französischen Sammlung Colliez. Erworben von Herrn A. von dem französischen Experten Jean François Bigot im Jahr 1990.

Schätzpreis: 20.000 EUR.

Losnummer 230

Fein gearbeiteter Kanopendeckel. Neues Reich, 18. Dynastie, Zeit Amenophis III., 1379-1340 v. Chr. H 12cm. Kalkstein. Kanopendeckel mit dem Kopf des Amset. Dieser Kopf weist die typischen stilistischen Merkmale auf, die eine Datierung in die erste Hälfte der 18. Dynastie nahelegen: das von einer voluminösen Perücke gerahmte Gesicht mit der feinen Nase zeigt einen schmalen Mund, die großen, weit auseinanderliegenden Augen werden von breiten Augenbrauen überwölbt, die großen Ohren sind hoch angesetzt. Breiter Einsatzzapfen, innen ausgehöhlt. Oberfläche etwas abgerieben und nachgedunkelt, kleinere Bestoßungen, sonst intakt.

Provenienz: Ex Sammlung. F.T., Baden-Württemberg. Erworben im Jahr 2000 von Familie Wolter, Braunschweig, 2000, davor dortige Familiensammlung, seit mindestens 1970er Jahre. Bei Gorny & Mosch Auktion 272, 2020, 279.

Schätzpreis: 12.000 EUR.

Losnummer 238

Würdenträger. Mittleres Reich, 13. Dynastie, 1783-1640 v.Chr. H 17,5cm. Torso eines Mannes mit nacktem Oberkörper und einem langen, vor dem Bauch geschlossenem, vom Nabel bis zum Boden reichenden Rock. Beide Arme hängen gerade herunter, so dass die Hände seitlich vorne auf dem Rock aufliegen. Die Figur steht an einem Rückenpfeiler. Füße gebrochen, Kopf ergänzt.

Provenienz: Ex Sammlung K.R., Rheinland-Pfalz, Sammlungszeitraum ca. 1980-2000. In Deutschland seit vor 2000. Ex Sammlung A. Wiedemann (1856-1936).

Schätzpreis: 9.000 EUR.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 283, 2021, 239. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 239

Statuette des Harpokrates-Somtus. Ptolemäische Zeit, circa 305-31 v. Chr. H 27cm (Sockel 5cm). Bronzevollguss mit integrierter Basis, auf der Unterseite Eingusszapfen. Plastisch geformte und sehr fein detailliert ausgearbeitete Statuette des nackten, schreitenden Harpokrates, der das gefältelte Nemes-Kopftuch und die Hem-Hem-Krone auf einem Kranz von Uräus-Schlangen trägt. Er legt den Zeigefinger der rechten Hand an die Lippen. Die Augen sind mit Gold eingelegt. Auf der rechteckigen Basisplatte ist an der Vorder- und rechten Längsseite eine Hieroglyphen-Inschrift eingraviert: „Somtus (Horus) das Kind, beschenkt mit Leben; Bes, der Sohn des Heru-mer, geboren von der Hausfrau An-tschai…“. Seltenes und sehr gut erhaltenes Stück! Kleine Beschädigungen an der Basis, sonst intakt; auf hohen Plexiglassockel montiert.

Provenienz: Ex Privatsammlung U. H., Rheinland; ex Lempertz, Köln, Auktion 573, „Alte Kunst“, 24.11.1979, Nr. 1763.

Schätzpreis: 32.000 EUR.

Losnummer 261

Männliche Statuette. 6. Dynastie-1. Zwischenzeit, ca. 2250-2000 v. Chr. Holz, Knochen für die Augäpfel, Goldeinlagen an den Augenbrauen und -lidern. H 34,5cm (ohne Sockel). Schlanke, schreitende, nur mit einem kurzen Schurz bekleidete männliche Figur mit vorgesetztem linken Bein. Der etwas übergroße Kopf trägt eine kurze Perücke. Die Augenbrauen (die rechte fehlt), sind aus geripptem Goldblech gefertigt, die Lidränder aus Golddraht. Die Augäpfel bestehen aus Bein, wobei die Pupille durch aufgesetztes Schwarz markiert wird. Die beiden separat gefertigten Arme hängen gerade von den Schulter herab, die Hände sind geschlossen und durchbohrt. Mit C-14 Analyse von 1983! (Kopie). Rechter Vorderfuß und linke Augenbraueneinlage fehlen.

Provenienz: Ex Sammlung K.R., Rheinland-Pfalz. Ex Bukowskis Zürich Auktionen 8.Dezember 1983, Los 119. Davor nach Katalogangabe „Alter Privatbesitz“.

Schätzpreis: 40.000 EUR.

Losnummer 263

Hapi. 3. Zwischenzeit-Spätzeit, ca. 1070-332 v. Chr. Holz, stuckiert und bemalt. H 32,5cm. Mumienförmige Figur mit Paviankopf. Der Horussohn trägt ein dreiteilige Perücke, ein aufwändiges Pektoral und ein Amulett in Form eines Schreines flankiert von zwei Kobras. Die Hieroglyphen enthalten einen Segensspruch, der die Beihilfe des Hapi für Iret-hor-er-ru herbeiruft. Mit Kopien der relevanten Seiten des Christie’s-Kataloges. Oberfläche teilweise retuschiert.

Provenienz: Ex Sammlung K.R., Rheinland-Pfalz. Ex Christie´s New York 1994, Auktion am 10.6.1994, Lot 50.

Schätzpreis: 5.500 EUR.

Losnummer 280

Große Mumienmaske. Neues Reich, um 1300 v. Chr. Holz. H 43cm. Das Gesicht goldgrundiert mit aufgemalten Augen und Augenbrauen. Der Bart separat in Schwarz und die Haube in Blau. Professionell restauriert mit Retuschen besonders im Bereich der Wangen. Bart und Haube nachbemalt.

Provenienz: Ex Sammlung K.R., Rheinland-Pfalz, Sammlungszeitraum ca. 1980-2000. In Deutschland seit vor 2000. Mit Zertifikat von Antiquarium. Nurit & Denny Pinkus Ltd., Jaffa, Israel, von 1973.

Schätzpreis: 5.000 EUR.

Losnummer 307

Statuette der Toeris. 6.-4. Jh. v. Chr. H ca. 9 cm (Sockel 3cm). Grüngrau glasierte Fayence. Sehr fein und detailliert ausgeformte Statuette der Nilpferdgöttin Toeris in Form eines aufrecht stehenden, trächtigen Nilpferdes mit löwenähnlichen Beinen, menschlichen Brüsten, einer dreigeteilten Perücke und einem Krokodilschwanz auf dem Rücken. Sie trägt einen Kranz von Uräus-Schlangen auf dem Kopf; vor ihr steht die Hieroglyphe „Sa“ oder die „Sa-Schleife“, die „Schutz“ bedeutet. Fachmännisch restaurierter Bruch im unteren Bereich, sonst intakt; auf Holz und Plexiglas gesockelt.

Provenienz: Ex Privatsammlung U. H., Rheinland; ex Christie’s, London, Auktion 11. Dezember 1987, Nr. 197.

Schätzpreis: 5.200 EUR.

© Gorny & Mosch Giessener Münzhandlung GmbH Auktion 283, 2021, 425. (Fotografie: Michael Girschick, Starnberg).

Losnummer 425

Stehende männliche Figur der Hemba vom Stil der Niombo. D.R. Kongo. H 67cm. Die Arme an den Leib haltend, mit das Gesicht umrahmendem Bart und typischer rückwärtiger Kreuzfrisur. Schwarzbraune, glänzende Patina mit kleineren und größeren Rissen, besonders am Sockel; unbedeutende Abreibungen, sonst intakt.

Provenienz: Ex Sammlung Jo Christiaens, Belgien.

Schätzpreis: 25.000 EUR.

 

Die Vorbesichtigung findet ab sofort bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz zu folgenden Zeiten statt:

Montag bis Freitag – 10.00-13.00 Uhr und 14.30-18.00 Uhr nach vorheriger Vereinbarung

Sonntag, 12. Dezember 2021 – 13.00 – 17.00 Uhr

Vorbesichtigung und Auktion finden entsprechend den aktuell geltenden Corona-Regeln statt. Für die Vorbesichtigung besteht Maskenpflicht.

Der Katalog zur Auktion 283 kann bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden. Er steht außerdem auf der Website von Gorny & Mosch zur Verfügung.