Neue Schweizer Sondermünze „Gansabhauet Sursee“

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27. Februar 2014 – Am 30. Januar 2014 stellte die Eidgenössische Münzstätte Swissmint eine neue Sondermünzen vor. Die Bimetallmünze hat den im luzernischen Sursee verwurzelten Brauch „Gansabhauet“ zum Thema.

Mit der Gedenkmünze „Gansabhauet Sursee“ setzt die Eidgenössische Münzstätte Swissmint die Reihe „Schweizer Brauchtum“ fort. Die bisherigen Ausgaben waren folgenden Bräuchen gewidmet: 10-Franken-Bimetallmünzen: 2011 „Berner Zibelemärit“, 2012 „Ringkuhkämpfe“ und 2013 „Silvesterchlausen“; 5-Franken-Bimetallmünzen: 1999 „Fête des Vignerons, Vevey“, 2000 „Basler Fasnacht“, 2001 „Zürcher Sechseläuten“, 2002 „Escalade, Genf“ und 2003 „Chalandamarz“.

Am 11. November, dem Martinstag, finden in der Schweiz eine Vielzahl von Festen und Feiern statt. Ein Brauch, der dabei besonders ins Auge fällt, ist das Gansabhauet in Sursee. Auf einer Bühne vor dem Rathaus werden nacheinander an einem Drahtseil zwei tote Gänse am Hals aufgehängt. Junge Männer, vereinzelt auch Frauen, versuchen nun, gekleidet in einen roten Mantel, über den Kopf eine Sonnenmaske gestülpt, mit einem einzigen Säbelhieb den Hals der Gans zu durchtrennen. Damit das Ganze nicht zu einfach ist, wird den Kandidaten eine Zipfelmütze über das Gesicht gezogen, so dass sie nichts sehen, der Dragonersäbel ist stumpf und ein Glas Rotwein sowie einige Drehungen um die eigene Achse tun ein Übriges, den Teilnehmer zu verunsichern.
Bis die beiden Gänse geköpft sind, braucht es in der Regel zwischen fünf und zwanzig Hiebe. Die erfolgreichen Schläger werden mit der Gans belohnt. Umrahmt wird der Anlass durch Attraktionen für Kinder wie Stangenklettern, Sackhüpfen oder „Chäszänne“, bei dem man mit einer möglichst verrückten Grimasse ein Stück Käse ergattern kann.

Schweiz / 10 SFR / Aluminiumbronze, Kupfer-Nickel / 15 g / 33 mm / Design: Thyl Manuel Eisenmann / Auflage: 90.000 (Unzirkuliert), 11.000 (Polierte Platte).

Die Münze ist von Thyl Eisenmann gestaltet. 1948 in Faido geboren, wuchs der Künstler in Kriens/LU auf. Nach der Matura und einem Jahr Kunstgeschichte an der Uni Zürich studierte er an der Schule für Gestaltung (SfG) Luzern. Nach dem Zeichenlehrerdiplomabschluss, einem Zusatzjahr an der Bildhauerabteilung der gleichen Schule und anschließender Aufnahme der Lehrtätigkeit (Teilpensum), bildete er sich in druckgrafischen Techniken weiter. So unter anderem auch an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien. Seine Vorliebe gilt dem mehrfarbigen Kupferdruck. Für die meisten der beliebten, fasnächtlich-inspirierten „Luzerner Kunstgrafiken“ wählte er die Technik der Radierung, genauer die der Aquatinta.
Nebst zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland erweiterte Thyl Eisenmann mit Buchillustrationen, Bühnenbild, Wanddesign (Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf) und als Leiter von Weiterbildungsforen und Malferien seinen Wirkungskreis. Er ist Mitglied von Visarte, lebt und arbeitet in Luzern.

Die neue Gedenkmünze „Gansabhauet“ ist in den Qualitäten „Unzirkuliert“ und „Polierte Platte“ im Etui erhältlich und ergänzt auch den Jahressatz 2014 der Schweizer Umlaufmünzen.

Für weitere Informationen zu der Münze besuchen Sie die Seite der SwissMint.

Wie das Gansabhauet in der Realität dann aussieht, können Sie in diesem Video betrachten.

Hintergrundinformationen zu diesem Brauch bietet ein Artikel in Brauchwiki.

Einen Einblick in das vielseitige Schaffen des Luzerner Künstlers Thyl Eisenmann erhalten Sie auf seiner Webseite.