Der Numismatourist: das neue Standardwerk für reiselustige Münzfreunde

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von Björn Schöpe

13. November 2014 – „Der Numismatourist“, zusammengesetzt aus Numismatiker und Tourist – den Spitznamen bekam Howard M. Berlin einst von Wayne Homren, dem Herausgeber des elektronischen Newsletters E-Sylum. Berlin bereist seit langem die ganze Welt auf der Suche nach numismatischen Zielen, und zwar Museen sowie Ausstellungen in Zentralbanken und Münzstätten. Darüber schrieb der reisefreudige Amerikaner in einer mehrfach preisgekrönten Kolumne von WorldWide Coins. Und nun hat Howard Berlin endlich seine Reiseerfahrungen handlich zusammengefasst für einen breiten Leserkreis in Form eines Buches.

Howard M. Berlin, The Numismatourist. The Only Worldwide Travel Guide to Museums, Mints, and Other Places of Interest for the Numismatist. Zyrus Press, Irvine (CA), 2014. 22,7 x 15,2 cm, 410 S., durchgehend farbige Abbildungen. Paperback. ISBN: 978-1-933990-29-3. Preis: $29,95.

Um die Fakten gleich auf den Tisch zu bringen: über 50 Länder hat Howard Berlin besucht, im Schnitt 75.000 Flugmeilen „heruntergeschrubbt“ (pro Jahr!), und in seinem Buch 175 Orte aus 75 verschiedenen Ländern vorgestellt.

Das Buch ist klar strukturiert und leserfreundlich aufgebaut. Man spürt beim Lesen, dass die drei Leidenschaften des Autors Münzen, Reisen und Schreiben sind. Und seine Leser können sich glücklich schätzen, denn offenbar ist diese Kombination nicht sehr verbreitet, sonst wäre Berlins Buch nicht das erste seiner Art.

Die Orte sind geographisch gegliedert, nach größeren Abteilungen wie „Nordamerika“ und „Westeuropa“, darin jeweils nach Ländern und Regionen. Wer außerhalb seiner eigenen Heimat nach Reiseanregungen sucht, wird froh sein um das Kartenmaterial, das einen ersten Überblick bietet, wo die vorgestellten Museen zu finden sind.
Berlin stellt zunächst das jeweilige Museum und die Münzsammlung vor (in der Regel mit Foto von außen, damit man das Gebäude gleich erkennt, wenn man sich bei einem Besuch nähert), danach folgen Details zur Ausstellung und dem gezeigten Material, ebenfalls mit Fotos. Als Abschluss erhält man all die nützlichen Infos, die auch „gewöhnliche“ Reiseführer bieten: Öffnungszeiten, Anfahrt, Kontaktmöglichkeiten. Eintrittspreise werden aus gutem Grund nicht genannt: Sie ändern sich zu schnell. Auch Kontaktadressen und Internetadressen sollte man vor der Reise kontrollieren.

Die Auswahl der Museen ist subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit –gerade das macht den Reiz dieser Auswahl aus. Auch ohne Reisepläne gerät man beim Durchblättern ins Träumen und Verweilen: Was stellen Sie sich für Münzen vor, wenn Sie „Paramaribo“ hören? Was könnte wohl in Ruwi oder in Rabat ausgestellt sein?
Wie Berlin selbst betont, können nicht alle Orte grandiose Kollektionen vorweisen. Wie auch? Aber Stücke in weniger guter Qualität erzählen bei einer guten Präsentation ebenso spannende Geschichten wie die Schaustücke der berühmten Kabinette – und von denen fehlt hier natürlich keines.

Howard Berlin freut sich übrigens über alle Rückmeldungen, Aktualisierungen, Hinweise oder Kritik an seine E-Mail-Adresse.