Gorny & Mosch, D-München

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Herausragende griechische Vasen bei Gorny & Mosch in der Juni-Auktion

Am 27. Juni findet die Auktion 264 „Kunst der Antike“ von Gorny & Mosch in München statt. Dazu ist ein prachtvoller Katalog erschienen. Versteigert werden über 900 Lose, darunter ausgesuchte griechische Vasen.

Wieder kommt ein Teil der Sammlung des israelischen Juweliers Shlomo Moussaieff (1925-2015) unter den Hammer, der vor allem prächtigen Schmuck und auch einige bisher noch nicht versteigerte Objekte enthält (Losnr. 112, 137, 143, 185, 349, 351, 366). Die Stücke stammen aus London oder Israel, letztere mit einer Exportlizenz der israelischen Antikenbehörde.

Ferner wird eine bemerkenswerte Berliner Sammlung von Skarabäen und Siegeln angeboten. Beachtenswert ist auch die Auswahl im Bereich Marmorskulpturen, die sehr günstig erworben werden können. Highlights sind ebenso bei den Bronzeskulpturen in Form einer Sammlung von Venus-Statuetten oder einem Paar Silberbüsten zu finden.

Das Angebot im Überblick:

  • Vasen: 82 Lose

  • Terrakottaskulptur: 21 Lose

  • Steinskulptur: 22 Lose

  • Bronzeskulptur: 67 Lose

  • Wandmalerei: 1 Los

  • Geräte: 29 Lose

  • Lampen: 24 Lose

  • Schmuck: 76 Lose

  • Kameen, Gemmen, Siegel: 32 Lose

  • Glas: 32 Lose

  • Nordafrika: 42 Lose

  • Alter Orient: 58 Lose

  • Ur- und Frühgeschichte: 29 Lose

  • Byzanz: 21 Lose

  • Islam: 2 Lose

  • Praekolumbische Kunst: 68 Lose

  • Nordamerika: 1 Los

  • Asien: 28 Lose

  • Mittelalter: 4 Lose

  • Neuzeit: 2 Lose

  • Antikisierendes: 13 Lose

  • Lots: 272 Lose

Losnummer 17.

Losnummer 17

Attische Schale des Hegesiboulos-Malers. Um 500 v. Chr. Schale der Form B. H 8,8cm, B mit Henkeln 30,9cm, ø 23,8cm, ø Fuß 9,7cm. Rotfigurig, Details in Rot. Im Inneren ein großer Tondo mit zwei Komasten. Der ältere Erastes (inschriftlich benannt als ΛΑΧΑΡΕΣ) ist am Tanzen, während der jüngere Eromenos (inschriftlich benannt als ΚΥΔΙΑΣ) aus einer Schale trinkt. Außen in den Henkelzonen große Palmettenornamente, dazwischen Dreifigurenbilder. Auf Seite A tanzt eine Hetäre, die gleichzeitig die Krotalen schlägt, zu der Musik, die links ein jugendlicher Symposiast (inschriftlich benannt als ΜΕΛΕΣ) auf dem Barbiton spielt, während rechts ein Jüngling mit Gehstock, Korb und Schale nach rechts schreitet. Zwischen der Hetäre und dem rechten Jüngling steht ΛΙΜΕΜ oder ΛΙΣΕΣ. Auf Seite B hat ein tänzelnder, ithyphallischer Satyr eine Amphora geschultert, links von ihm eine Mänade mit Krotalen, rechts eine Mänade mit Thyrsos. In den Zwischenräumen eine Kalosinschrift: seitlich des Kopfes der rechten Mänade ΑΙΓΙΛ-ΟΣ, zwischen der linken Mänade und dem Satyr ΚΑΛΟΣ. Aus Fragmenten zusammengesetzt, nur kleine Retuschen an den Bruchkanten.

Provenienz: Ex Sammlung P.C., Süddeutschland; ex Sotheby‘s London 13.-14. Dezember 1982, Los 248. Bei Lord McAlpine, London. Zuletzt Gorny & Mosch Auktion 252, 2017, Los 62. Vermutlich gelistet im Medici-Archiv. Zur Klärung der Eigentumsfrage zurückgezogen. Eine Rückforderung seitens der italienischen Behörden ist nicht erfolgt.

Publiziert: Beazley Archive Pottery Database 7047. Ein weiteres Mal bei Sotheby´s London 13.-14. Juli 1987, Los 409.

Schätzpreis: 40.000 Euros

Losnummer 104.

Losnummer 104

Torso des Asklepios. Römische Kaiserzeit, 1./2. Jh. n. Chr. Weißer, feinkristalliner Marmor. H 8cm. Unterlebensgroße Figur eines Mannes, der sich mit der rechten Schulter auf einen Stab stützt, um den sich eine Schlange ringelt, die er mit einem Ei füttert. Die in die Hüfte gestemmte Linke bleibt unter dem Mantel verborgen, der den Körper mit einem strengen Faltenwurf bedeckt und nur die Brust und die rechte Schulter freilässt. Zu seinen Füßen ein Omphalos. Kopf und Füße mit Vorderseite der Plinthe gebrochen, rechter Arm wieder zusammengesetzt, aber komplett.

Provenienz: Ex Sammlung Prof. Dr. Wuttge, München. Erworben im Münchner Kunsthandel in den 1960er/1970er Jahren.

Schätzpreis: 50.000 Euros

Losnummer 111A.

Losnummer 111A

Telesphoros. Römisch, 2.-3. Jh. n. Chr. Feinkristalliner Marmor. H 28cm. Knabe mit Kapuzenmantel. Herrliche polierte Oberfläche! Füße und kleiner Teil des Gewandes gebrochen.

Provenienz: Ex Sammlung M.S., Wien. Erworben bei Dr. A.A., München Ende der 1970er / 1980er Jahre.

Schätzpreis: 5.000 Euros

Losnummer 124.

Losnummer 124

Bronzeadler. Römische Kaiserzeit, 3.-5. Jh. n. Chr. Bronzevollguss, H 33cm L 32cm. Ruhig stehender Greifvogel mit leicht geneigtem Kopf und eingeklappten Flügeln. Die Federn sind graphisch inskribiert und nur wenig plastisch gestaltet. Herrliche olivgrüne Patina! Füße gebrochen, seitlicher Riss.

Provenienz: Ex Sammlung M.B., Bayern, seit mindestens vor 1953. Danach weiterhin Familienbesitz.

Los: 36.000 Euro

Losnummer 125A.

Losnummer 125A

Hermes. Römische Kaiserzeit, augusteisch, 1. Jh. n. Chr. H 16,6cm (mit Basis 20,5cm). Bronzevollguss mit zugehöriger, profilierter Rundbasis (Spuren des ehemaligen Bleivergusses erhalten). Lippen und Brustwarzen in Kupfer eingelegt, Augen in Silber. Schreitender, nackter Hermes mit einem an der linken Schulter gefibeltem Mantel. In der Rechten ein Geldbeutel, die Linke hielt ein Kerykeion, von dem der untere Ansatz erhalten ist. Im kurzen Buckellockenhaar liegt eine Binde mit Feder an der Stirn. An den Schläfen Flügel. Herausragende Qualität!

Provenienz: Ex Sammlung M.S., Wien. Erworben bei Dr. A.A., München Ende der 1970er / 1980er Jahre.

Schätzpreis: 15.000 Euros

Losnummer 253.

Losnummer 253

Kleiner Parfümflakon aus Lagenachat, Gold und Granat. Hellenistisch, 2. Jh. v. Chr. 23,62g, H 3,5cm. Bauchiges Miniaturgefäß mit einem Corpus aus Lagenachat. Unten ein flacher Standring aus Goldblech, der hohe, schmale Hals und die Schulter ebenfalls aus Goldblech. Auf der Schulter Blattzungendekor aus Golddraht, der Hals geriefelt. Auf dem Corpus zwei mondsichelförmige, gewölbte Steine und ein runder, gewölbter Stein aus Granat in Goldfassungen mit Zackenrand sowie ein Stern mit Granulatkügelchen und omphalosartigem Zentrum. Auf der Schulter zwei Ösen, in die eine Fuchsschwanzkette eingehängt ist. An dieser hängt jeweils mit einer kurzen Fuchsschwanzkette eine goldene Nadel (L 3,5cm) mit einem Kopf aus einem ovalen Bandachat, der umlaufend gefasst ist, sowie ein halbkugelig geformter Stöpsel zum Verschließen des Gefäßes, an dessen oberen Ende ein Gazellenkopf aus Granat angebracht ist. Intakt.

Provenienz: Ex Shlomo Moussaieff Collection London, 1948 – 2000. Bei Gorny & Mosch Auktion 260, 2018, Los 222.

Schätzpreis: 25.000 Euros

Losnummer 381.

Losnummer 381

Seltenes Muttermilch-Gefäß. 18. Dynastie, Herrschaft des Thutmosis III. bis Amenophis III., 1479-1352 v. Chr. H (ohne Sockel) 16cm, H Sockel 3cm. Terrakotta mit braunem Überzug. Kniende Frau mit einem Kleinkind auf dem Schoß. Ihre langen, offenen Haare fallen in den Nacken, zwei dicke Strähnen liegen beiderseits der Brüste auf dem nackten Oberkörper auf. Die großen, feingliedrigen Hände umfassen das Kind am Bauch und linken Oberschenkel. Die meisterliche Arbeit ist an den Oberarmen sichtbar, die teilweise von dem zarten, leicht gebeugten Körper abstehen. Das Kind greift mit dem linken Arm zur rechten Brust der Mutter, sein linker Arm hängt am rechten Oberschenkel der Mutter herunter. Die Frau trägt einen hohen, als Ausguss dienenden Polos. Oberfläche etwas abgerieben, Henkel an der Rückseite abgebrochen, Kopf, Halspartie und rechter Fuß des Kindes fehlen, vordere Partie des Knies mit Wachs restauriert. Mit Übernahmebestätigung des KHM, Wien und österreichischer Exportlizenz sowie Kopien des TL-Gutachtens vom 2. Februar 2000, des Zertifikats von Art-Loss-Register und einer Museumsbeschreibung!

Provenienz: Sangiorgi Sammlung, Palazzo Borghese, Rom, bis 1948. Aus dieser Sammlung von Russell Roberts im selben Jahr erworben und seitdem im Familienbesitz. Ausgestellt als Dauerleihgabe im Kunsthistorischen Museum Wien vom 1. September 2004 bis zum 1. Januar 2006.

Schätzpreis: 22.000 Euros

Losnummer 555.

Losnummer 555

Große Steinvase. Ulua-Tal, 800-1100 n. Chr. H 21cm, ø 12cm. Gelblicher Marmor. Hohes, zylindrisches Gefäß mit flachem Boden und einem umlaufenden, leicht erhabenem Ring; die äußere Wand reich reliefiert mit Rankenwerk, in dessen Mitte auf jeder Seite ein janusköpfiges menschliches Gesicht dargestellt ist. Der obere Rand ist von der Reliefzone durch ein flaches, unreliefiertes Band getrennt. Die seitlichen Henkel sind als Mischwesen, halb Mensch, halb Raubkatze, gestaltet. Ausbrüche am oberen Rand, einige Abschürfungen und kleine Ablagerungen, kleines Loch im Boden, sonst intakt. Mit Kopie eines Zeitungsartikels über dieses Gefäß!

Provenienz: Ex Sammlung E. Würfel, Bayern, seit mindestens 1976.

Schätzpreis: 3.500 Euros

Die Vorbesichtigung findet bei Gorny & Mosch am Maximiliansplatz zu folgenden Zeiten statt:

Sonntag, 23.06.2019

13.00-17.00 Uhr

Dienstag, 25.06.2019 und Mittwoch, 26.06.2019

10.00-18.00 Uhr

Donnerstag, 27.06.2019 (Tag der Auktion)

Ab 9.00 Uhr und nach vorheriger Vereinbarung.

Der Katalog zur Auktion 264 kann bei Gorny & Mosch, Giessener Münzhandlung, Maximiliansplatz 20, D-80333 München, Tel. +49 / (0)89 / 24 22 643-0, Fax +49 / (0)89 / 22 85 513 bestellt werden. Er steht außerdem online zur Verfügung.