World Money Fair Award für Günther Waadt

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1. März 2012 – Seit 2009 vergibt die World Money Fair den renommierten World Money Fair Award für besondere Verdienste um die Numismatik. Während bei fast allen anderen numismatischen Preisen Forschung und Publikation im Mittelpunkt stehen, geht es der World Money Fair um ein breiteres Konzept. Hier werden auch die Menschen bedacht, die als treibende Kräfte der Innovation im Bereich der Prägetechnik den Sammlern immer wieder Freude bereiten. Zu ihnen gehört nun auch Günther Waadt, Leiter des Bayerischen Hauptmünzamts in München.

Anlässlich des Gala-Dinners der World Money Fair 2012 erhielt Günther Waadt den World Money Fair Award. Hier der Preisträger zusammen mit Albert M. Beck.

Seit 1998 steht Günther Waadt dem Bayerischen Hauptmünzamt, einer der insgesamt fünf deutschen Prägestätten, vor. In dieser Funktion hat er als deutscher Vertreter in den internationalen Komitees den Übergang zur Eurowährung aktiv begleitet. Er war und ist Mitglied in der Mint Directors Working Group (MDWG), in der die Leiter der Münzstätten in den EU-Ländern zusammengefasst sind, und amtiert gegenwärtig als Vizepräsident. Dort präsidierte er von 2002 bis 2005 die Quality Assurance Control Sub-Group (QACSG), das Komitee, das die Richtlinien aufgestellt hat, wie haltbar und belastbar eine gute Münze sein muss. Dass der Euro heute zu den sichersten Münzen weltweit zählt, ist sicher auch das Verdienst von Günther Waadt. Sicherheit, preiswerte Herstellung und dazu die Anwendertauglichkeit unserer Münzen in Automaten, diese Quadratur des Kreises interessiert den neuen World Money Fair Award-Träger ganz besonders. Sein Ziel ist es, mit der Weiterentwicklung technischer Lösungen, die Münzen im Wettbewerb zu alternativen Zahlungsmitteln zu halten. Sollten wir auch in 100 Jahren noch die Möglichkeit haben, mit Münzen zu zahlen, dann trägt Günther Waadt als Vorsitzender der Technical Subgroup (TSG) der Mint Directors Working Group von 2008 bis 2011 einen Teil der Verantwortung dafür. Selbstverständlich gehört Günther Waadt ebenfalls der Mint Directors Conference (MDC) an, der internationalen Vereinigung der Münzstätten.

Sammler erinnern sich sicherlich an die 10 Euro Gedenkmünze „Ski WM Garmisch-Partenkirchen“. Die Stücke wurden damals mit einer Barcode-Codierung versehen und in Umlauf gebracht. Diese Technologie wurde auf Initiative von Günther Waadt eingesetzt und im Bayerischen Hauptmünzamt entwickelt.

Der Blick in die Zukunft gelingt nur dem, der fest verwurzelt in seiner Vergangenheit steht. So engagiert sich Günther Waadt seit 2006 in der überregionalen Arbeitsgruppe „Experimentelle Numismatik“. Es gibt heute noch unzählige Wissenslücken darüber, wie in der Vergangenheit die Münzen hergestellt wurden. Diese Arbeitsgruppe versucht, das zu ergründen. Günther Waadt bringt hierfür nicht nur sein technisches Wissen ein, sondern auch die Möglichkeit, im Bayerischen Hauptmünzamt das eine oder andere auszuprobieren.

Dabei war die Leidenschaft für die Münzen eigentlich nicht das, was Günther Waadt in die Wiege gelegt war. Er absolvierte eine Lehre als Automechaniker und arbeitete erst sieben Jahre in diesem Beruf, ehe er an der Universität München seinen Abschluss in Maschinentechnik und Wirtschaftsingenieurwesen machte. Nach ersten Schritten in der Werkzeugherstellung für die Flugzeugindustrie wurde er der leitende Projektmanager einer Zuliefererfirma der Automobilindustrie, ehe Günther Waadt 1998 zum Direktor des Bayerischen Hauptmünzamts ernannt wurde.

Mit Günther Waadt erhält ein Münchner den World Money Fair Award, der im besten Sinn das verkörpert, wofür die Weltstadt mit Herz steht: Innovation ohne Verlust der Bodenhaftung, Neugier auf Fremdes ohne die eigenen Leistungen zu verleugnen. Mit Menschen wie Günther Waadt braucht man sich um die Zukunft der Münzen keine Sorgen zu machen.