Personalia: Stefan Heidemann

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14. Oktober 2010 – Stefan Heidemann wurde vom Metropolitan Museum of Art in New York als Kurator für die Abteilung Islam verpflichtet. In seine Verantwortung werden vor allem die Kunstobjekte der arabischen Welt vor 1500 fallen. Er darf sich darauf freuen, die anstehende Neugestaltung der ständigen Ausstellung islamischer Kunst mitzuprägen.

Eingeweihten ist Prof. Dr. Stefan Heidemann schon seit Jahren als herausragender Kenner der Geschichte des Mittleren Ostens bekannt. Seine äußerst fundierten Forschungen basieren nicht nur auf der genauen Kenntnis der literarischen Quellen. Er bezieht gleichzeitig Grabungsergebnisse, Objekte und vor allem Münzen in seine Betrachtungen mit ein, was in einigen Fällen zu einer völligen Revidierung eingefahrener Forschungsmeinungen geführt hat.
In Deutschland wurde Stefan Heidemann vor allem durch sein Wirken als Hochschuldozent für semitische Philologie und Islamische Studien an der Universität Jena bekannt. Er holte die 1840 von Johann Gustav Stickel begonnene Sammlung orientalischer Münzen aus der Vergessenheit genauso wie die Sammlung Alphons Stübel von frühen Fotographien aus dem mittleren Osten.

Schon seit langem weiß man in den USA die fundierten Kenntnisse Heidemanns zu schätzen. So ist er seit August 2009 als Gastprofessor am Bard Graduate Center / New York verpflichtet. Vorausgegangen war mehrere Stipendien, unter anderem am Fitzwilliam Museum / Cambridge, UK, am Massachusetts Institute of Technology, am Centre for Byzantine Studies, Dumbarton Oaks / Harvard, Washington, USA und vieles mehr. Die Royal Numismatic Society zeichnete Heidemann 2005 mit dem Samir Shamma Prize für Islamische Numismatik aus.

Deutschland verliert in Stefan Heidemann einen der engagiertesten Wissenschaftler seines Felds, der zahlreichen jungen Menschen den Zugang zur islamischen Kultur geöffnet hat. New York gewinnt einen kompetenten, begeisterten und sprachgewaltigen Kurator, von dem man noch viel hören wird.

Übrigens, so ganz verlassen wird das Orientalische Münzkabinett in Jena nach dem Weggang von Stefan Heidemann nicht sein. Der Wissenschaftler ist weiterhin beratend tätig und für das Sammlungsmanagement vor Ort ist gesorgt.