Erstes Numismatikertreffen in Erfurt: Ein Bericht

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von Hans-Peter Brachmanski

23. Januar 2014 – Am 30.11. trafen sich Münzen-und Medaillensammler erstmals in Erfurt. Da die thüringische Landeshauptstadt sehr zentral gelegen ist, bot sich für alle Interessierten hier die Möglichkeit des Kennenlernens sowie des Erfahrungsaustausches. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Thüringer Numismatischen Gesellschaft Erfurt e.V. in Verbindung mit dem „Arbeitskreis Helmut König-Medaillen“.

Aus Brandenburg, aus Süddeutschland und natürlich aus vielen Städten Thüringens kamen die Münzen-und Medaillensammler in das weltbekannte Augustinerkloster, dessen Kurator selbst eine große Neigung zur Medaillenkunst pflegt. Hier im neugestalteten, aber in seinen Ursprüngen historischen Renaissancehof kamen sie zusammen um ihrer Leidenschaft zu frönen.

Heinz Schwarze, der älteste Erfurter Numismatiker, sprach im Augustinerkloster über das von Alfred Hanf 1921 geschaffene Notgeld.

Als ganz besondere Ehrengäste konnte Erfurts ältester Numismatiker, der 93jährige Heinz Schwarze dessen Forschung zum Stadtnotgeld bis heute wegweisend sind, sowie der populäre Medailleur Helmut König begrüßt werden. Letzterer hatte sich nicht gescheut, trotz überwundener Krankheit von Zella-Mehlis aus anzureisen. Der herzliche Beifall bestätigte die Freude aller Teilnehmer an der Anwesenheit der beiden Herren.

Da es nicht möglich ist sämtliche Facetten der Numismatik auch nur zu streifen, standen vier Themenkomplexe auf dem Programm zu denen sich weitere Kleinbeiträge gesellten. Herr Heinz Brehme eröffnete mit seinem Vortrag zu einem bis dato unbekannten Geldscheinentwurf des Grafikers Alfred Hanf von 1921 den Reigen, dem sich ein Referat zu vietnamesischen Silberbarren anschloss. Wer hat schon einmal einen echten und dazu 350 Gramm schweren Silberbarren in den Händen gehalten? Damit nicht genug zeigte Helmut Richter aus seiner Sammlung gleich etliche derartige Stücke im Original und wies anhand von Landkarten deren einstige Verbreitung in Indochina nach. Mit dem fragenden Titel „Ein Erfurter Rechenpfennig?“ setzte Manfred Weidauer nach der Mittagspause den Ablauf fort. Exakt hatte der bekannte Mathematiker dazu recherchiert und stellte anhand vieler Fotos die Entwicklung der Rechenpfennige vor. Das bis heute nur ein einziger Erfurter Rechenpfennig bekannt ist, ist das Ergebnis seiner langjährigen Forschung.

Katalogübergabe an Helmut König durch die Verlagsleitung Dienel im Erfurter Augustinerkloster.

Den Abschluss, und gewissermaßen den Höhepunkt, bildete das von Konrad Dienel gehaltene Referat zur Thematik: Luthermedaillen, die aus dem Atelier des bekannten Stempelschneiders Helmut König stammen. In unendlicher Mühe und mit großem Fleiß trägt der bekannte Sammler seit Jahrzehnten alles zusammen, was an Kleinkunstwerken unter den Händen von Helmut König entsteht. Zahlreiche Fotos rundeten seinen Vortrag ab. Dass im Anschluss der Altmeister selbst noch das Wort ergriff und in freier Rede etwas aus seinem Leben zum Besten gab, erfreute alle im Wittenbergsaal. Als ein kleines Dankeschön erhielt jeder Referent ein Exemplar der für diesen Tag gefertigten Erinnerungsprägung- natürlich aus dem Hause König. Mit Tausch und vielen Gesprächen endete dieses erste Erfurttreffen, dem sicherlich weiter folgen werden.

Wenn Sie sich für die Arbeit Helmut Königs interessieren, schauen Sie doch auch einmal in den Artikel über den berühmten Medailleur und Graveur in der Münzenwoche.