Museum für Urgeschichte in Zug präsentiert Münzfunde aus dem Kanton

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2. Februar 2012 – Die Sonderausstellung „Schilling, Sesterz und Silberpfennig. Münzfunde aus dem Kanton Zug“ präsentiert vom 29. Januar bis 17. Juni 2012 erstmals die bedeutendsten Münzfunde aus dem Kanton Zug in einer Gesamtschau.

Verschiedene Münzen aus keltischer Zeit, die im Kanton Zug gefunden wurden. Foto: Museum für Urgeschichte(n), Res Eichenberger.

Münzen aus keltischer und römischer Zeit, aus dem Mittelalter und der Neuzeit repräsentieren das reichhaltige Zuger Fundmaterial und geben zugleich Einblicke in die Geschichte des Münzgeldes. Wichtige Schweizer Funde ergänzen die Zuger Exponate, so das Werkzeug römischer Falschmünzer und keltische Münzstempel.

Dieser Goldgulden wurde im Burghus in Hünenberg entdeckt. Es handelt sich um eine Prägung des Erzbistums Köln aus der Münzstätte Bonn (1421). Kantonsarchäologie Zug (Direktion des Inneren). Foto: Museum für Urgeschichte(n), Res Eichenberger.

Der erste Münzfund aus dem Kanton Zug wurde im Jahre 1582 beim Gubel in Menzingen aktenkundig. Seither sind bei archäologischen Ausgrabungen und Bauuntersuchungen zahlreiche Münzen zum Vorschein gekommen. Fast 3000 Stück von keltischer Zeit bis in die Neuzeit sind inzwischen aus dem Zuger Kantonsgebiet bekannt.

Die hölzerne Spardose enthielt 11 Münzen des 18. Jahrhunderts. Sie war unter den Bodenbrettern eines Hauses an der Zeughausgasse 19 in Zug versteckt. Kantonsarchäologie Zug (Direktion des Inneren). Foto: Museum für Urgeschichte(n), Res Eichenberger.

Die Sonderausstellung im Museum für Urgeschichte(n) Zug präsentiert eine Auswahl der spannendsten Zuger Münzfunde und ihre Geschichten. Zu sehen sind Münzen aus Gold, Silber und anderen Metallen, Münzschätze und Werkzeuge für die Münzherstellung von keltischer Zeit bis in die Neuzeit. Zugleich beleuchtet die Ausstellung Aspekte der europäischen Münzgeschichte: den Beginn der Münzprägung im Mittelmeerraum und die Übernahme dieser Sitte durch die Kelten, die ausgefeilte Technik der keltischen Münzmeister, das Nebeneinander von offiziellen, halboffiziellen und gefälschten Prägungen in römischer Zeit.

Münzstempel zur Rückseite des Zuger Schillings von 1784 von Medailleur und Stempelschneider Hans Caspar Brupbacher und damit geprägte Münze. Stempel Kantonsarchäologie Zug (Direktion des Inneren), Münze Burg Zug. Foto: Museum für Urgeschichte(n), Res Eichenberger.

Für einmal behandelt die Ausstellung auch Themen des Mittelalters und der Neuzeit. Dazu gehören seltene Münzen aus karolingischer Zeit, der variantenreiche Geldumlauf des Spätmittelalters und die Prägung des Zuger Schillings im 18. Jahrhundert – der Rückseitenstempel ist in der Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung endet mit den heutigen Währungen Schweizer Franken und Euro.
Neben Münzen sind Utensilien zu sehen, welche der Herstellung von Münzen dienten. Sie stammen aus anderen Kantonen und Institutionen. In den so genannten Tüpfelplatten aus der keltischen Siedlung von Altenburg-Rheinau wurden Schrötlinge für die Münzprägung hergestellt. Römische Münzstempel aus Vindonissa und Augusta Raurica stellen die Fachleute vor Rätsel. Eine Münzwaage aus dem 17. Jahrhundert diente dazu, das Gewicht von Edelmetallprägungen zu überprüfen.

Im Rahmenprogramm zur Sonderausstellung kann man Archäotechnikern bei der Herstellung von Münzen zusehen und dies selbst versuchen, Gold waschen, einen Geldbeutel herstellen und mehr. Für Gruppen und Schulklassen werden spezielle Führungen angeboten.

Wenn Sie sich näher zu der Ausstellung oder dem Rahmenprogramm informieren wollen, gehen Sie doch einmal auf die Seite des Museum für Urgeschichte(n).