„Götter, Menschen und das Geld der Griechen“ in Winterthur

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10. November 0211 – Das heutige Griechenland steht am Rand eines Staatsbankrotts und vor großen sozialen Problemen, die durch exzessive Geldschulden entstanden sind. Nichtsdestotrotz haben die Griechen das Münzgeld erfunden. Es hatte, anders als heutige Währungen, durch sein Material, nämlich Gold, Silber oder Bronze, einen beständigen Wert und war auch ästhetisch ansprechender als die Euro-Münzen.

Agrigent (Akragas), Sizilien. Tetradrachme, 470-450 v. Chr. Krabbe. Quelle: Fotostudio Lübke & Wiedemann, Stuttgart.

Die ersten Münzen entstanden gegen Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr. im westlichen Kleinasien. Die neue Idee eines normierten, staatlich garantierten Zahlungsmittels wurde bald in der ganzen griechischen Welt übernommen. Man erkannte, dass Münzen ein ideales Zahlungsmittel waren und es erlaubten, auf einfache Weise Vermögen zu bilden. Münzen wurden so zum ersten Massenkommunikationsmittel der Geschichte.

Syrakus, Sizilien. 100 Litren, um 400 v. Chr. Der knieende Herakles erwürgt den Löwen von Nemea. Quelle: Fotostudio Lübke & Wiedemann, Stuttgart.

Die reiche Bildersprache der griechischen Münzen gibt vielfältige Einblicke in die religiöse Vorstellungswelt des antiken Menschen sowie in die Fauna und Flora des Mittelmeergebiets. Die Münzen erzählen die Geschichten der Götter, der Halbgötter und der Heroen, die für die griechische Vorstellungswelt so wichtig waren. Die Darstellungen schufen und bestärkten die Identität der griechischen Stadtstaaten und Reiche. Sie bezeugen aber auch die eindrucksvollen Fähigkeiten der Stempelschneider, die zu den herausragenden Künstlern ihrer Zeit zählten.

Pantikapaion, Schwarzmeergebiet. Stater, spätes 4. Jh. v. Chr. Kopf eines Satyrn (Begleiter von Dionysos) mit Efeukranz. Quelle: Fotostudio Lübke & Wiedemann, Stuttgart.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsproduktion des Münzkabinetts der Stadt Winterthur mit dem Kunsthistorischen Museum Wien aus Anlass des 150-Jahr-Jubiläums des Winterthurer Münzkabinetts. Sie vereinigt einige der schönsten und kostbarsten griechischen Münzen beider Sammlungen.

Oinochoe (Weinkanne), Apulien, um 330 v.Chr. Bärtiger Kopf eines Satyrn mit Kranz. Quelle: Silvia Jenny, Münzkabinett Winterthur.

Götter, Mythen und die Lebenswelt der Griechen wurden nicht nur auf Münzen, sondern auch in der Vasenmalerei auf vielfältigste Weise dargestellt. Aus der zum Münzkabinett gehörenden Antikensammlung sind daher einige bedeutende Keramik- und Bronzegefässe zusammengestellt, die das Thema der Ausstellung erweitern.
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Ausstellungskatalog erschienen. Sie wird durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Führungen und Workshops für Schulen begleitet.

Nähere Informationen zur Ausstellungen und das komplette Programm finden Sie auf der Seite des Münzkabinetts Winterthur.