„C’est la vie. Pressebilder seit 1940“ im Landesmuseum Zürich

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23. Februar 2012 – Zum ersten Mal präsentiert das Landesmuseum Zürich sein umfangreiches Pressebildarchiv. Die Ausstellung zeigt jüngere Schweizer Geschichte aus dem Blickwinkel der Pressefotografen und beleuchtet, wie sich die Pressefotografie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum aktuellen Bildjournalismus entwickelt.

Bereits die Besucherreaktionen anlässlich der Eröffnung Anfang Januar ließen erahnen, dass das Thema der Ausstellung – Schweizer Pressebilder von 1940 bis heute – auf reges Interesse stoßen dürfte. Dieser Eindruck bestätigt sich nun bereits in den ersten Wochen. Über 20.000 Besucherinnen und Besucher haben die Ausstellung „C’est la vie. Pressebilder seit 1940“ besichtigt.

Blick in die Ausstellung. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Integriert in drei Original-Pavillons des Designers und Konstrukteurs Jean Prouvé aus den 1940er Jahren sind sorgfältig komponierte Fotografien zu entdecken – gezeigt werden politische Ereignisse, Episoden des Alltags, unvergessliche Augenblicke, Schnappschüsse von bekannten Persönlichkeiten und Porträts von Alltagshelden.

Italienische Gastarbeiter bei ihrer Ankunft in der Schweiz, Brig, 1956. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Zu sehen ist weiter, wie die breitangelegten frühen Fotoreportagen vom „schnell geschossenen“ Einzelbild abgelöst werden – zunächst noch in Schwarz-Weiß …

Charles Chaplin, Regisseur und Schauspieler, Corsiersur-Vevey, um 1964. © Schweizerisches Nationalmuseum.

… dann in Farbe. Neue Methoden der Bildübertragung und Drucktechnik ermöglichen in immer größerem Umfang brandaktuelle Bilder in der Tagespresse. Die illustrierte Wochenpresse verliert ab den 1960er Jahren ihre Bedeutung. In der Ausstellung wird zur Veranschaulichung eine analoge Bildagentur aus den 40er Jahren einer digitalen aktuellen Bildagentur gegenübergestellt.

Schwimmunterricht für Schulklassen im Seebad Wollishofen, Zürich, 1943. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Im Jahr 2006 nimmt das Schweizerische Nationalmuseum die Pressebildagenturen „Presse Diffusion Lausanne“ und „Actualité Suisse Lausanne“ in seine Bestände auf. Die beiden Archive umfassen zusammen Millionen von Negativen, Papierabzügen und Diapositiven aus der Zeit zwischen 1940 (Gründung Agentur PDL) und 2000 (Schließung Agentur ASL).

Ankunft von Alexander Solschenizyn in Zürich, 15.2.1974. © Schweizerisches Nationalmuseum.

Da der Schwerpunkt der Fotosammlung des Schweizerischen Nationalmuseums bislang auf der privaten Fotografie lag, wird mit diesen Beständen die eigene Sammlung in idealer Weise ergänzt. Bei der Erschließung der Archive zeigte sich bald, dass in den Bildbeständen zahlreiche Schätze zu finden sind. Die Vielfalt, Bandbreite und ästhetische Qualität des Fotomaterials sind bemerkenswert und außergewöhnlich. Außerdem öffnet sich mit dem neuen Sammlungsbestand eine wertvolle und großartige Bildquelle für die Forschungstätigkeit des Schweizerischen Nationalmuseums.

Gefrorener Bielersee, 1941 (Key Visual). © Schweizerisches Nationalmuseum.

Ein besonderes Highlight gibt es für Besucher zu entdecken, die sich nicht mehr länger bis zur großen Seegfrörni gedulden mögen: die stimmungsvolle Fotografie des gefrorenen Bielersees aus dem Jahr 1941. Mit Spannung wird an diesen Kältetagen das Zufrieren kleinerer und größerer Seen erwartet. Wem das Zufrieren der größeren Schweizer Seen jedoch etwas zu lange dauert, kann sich in der Zwischenzeit im Landesmuseum vom zugefrorenen Bielersee oder weiteren Winterbildern verzaubern lassen.

Informationen zum Begleitprogramm und zur Ausstellung im Landesmuseum Zürich finden Sie hier.

Lebendige Erinnerungen eines Zürcher Seepolizisten zur letzten Seegfrörni des Zürichsees von 1962 / 1963 können Sie hier lesen und in Bildern betrachten.

Dazu passt auch ein Film aus dem Videoportal des Schweizer Fernsehens.