Ausstellung in Speyer: Wilhelm Busch in nummis

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4. September 2014 – Im Jahr 2007 ehrte die Bundesrepublik Deutschland Wilhelm Busch (1832-1908) mit einer 10-Euro-Münze: Max und Moritz. In Speyer richtet nun die Numismatische Gesellschaft Speyer den Focus auf Wilhelm Busch.

Wilhelm Busch.

Vom 12. September bis zum 9. Oktober sind über 100 Medaillen, Marken und Geldscheine in der Ausstellung „Mensch, was bist du für ein Schlingel“ in der Hauptstelle Speyer der Sparkasse Vorderpfalz zu sehen. Wilhelm Busch gilt als einer der bedeutendsten humoristischen und satirischen Künstler Deutschlands und als Wegbereiter der modernen Bildgeschichten und Comics. Eröffnet wird die sehenswerte Ausstellung am 11. September um 19.00 Uhr von Dr. Rainer Albert, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Speyer, Reinhard Goldschmidt, Sammler und Vorsitzender der Badischen Gesellschaft für Münzkunde und Elke Rottmüller, Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz. Bereichert wird die Vernissage mit Lesungen und Vorträgen des Schauspielers Ernst Pilick aus den Werken Wilhelm Buschs.

Ersatznotgeldscheine 1921 der Gemeinde Stolzenau mit Zitaten von Wilhelm Busch. Es entstanden ganze Serien solcher Scheine, z.T. mit abgeschlossenen Bildergeschichten, die Sammelbildcharakter hatten.

Wilhelm Busch sollte Maschinenbau studieren, entschied sich aber dann für ein Malereistudium, besonderer Erfolg stellte sich jedoch nicht ein. Jedoch als Zeichner und insbesondere Karikaturist entwickelte er eine glückliche Hand. Buschs humoristisch-grotesk gestalteten Bildgeschichten erfreuen sich einer klassenübergreifenden Popularität. Sein weltberühmtes Projekt „Max und Moritz“ begann 1865; dieses berühmte Kinderbuch wurde in über 100 Sprachen übersetzt.

Es sind die Zweizeiler von Wilhelm Busch, die häufig als Redewendungen in die deutsche Sprache eingegangen sind: „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“ oder „Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich“. Wilhelm Buschs mit überwältigender Drastik „für große und für kleine Kinder und solche, die es werden wollen“ gezeichneten und durch Reime sprechenden Geschichten werden in ihrer unverhüllten Absicht unmittelbar begriffen und bedürfen keiner Erklärungen. Der Begleitvers spricht aus, was das Auge sieht und prägt sich mühelos dem Gedächtnis ein. Viele Wilhelm-Busch-Verse sind deshalb als geflügelte Worte in die Umgangssprache eingegangen, weil sie allgemeine Lebenserfahrungen treffsicher in die Form des Witzes kleiden, so dass wir über Vorgänge, über die wir eigentlich weinen müssten, lachen können.

Wilhelm Busch und seine Heimat. Kunstmedaille von Olaf Prüfer. Guss, 140 mm Durchmesser.

Ganz anders steht es dagegen mit Wilhelm Buschs persönlicher Lebensgeschichte. Sein Leben hat sich auf zwei verschiedenen Ebenen abgespielt, einmal in der dörflichen Abgeschiedenheit seiner heimatlichen Gefilde, vornehmlich in seinem Geburtsort Wiedensahl, das andere Mal in den Großstädten München und Frankfurt, wo er sich im Kreise kunstbeflissener Genossen alljährlich einige Wochen und Monate hindurch dem ausgelassenen Treiben der Veranstaltungssaison hingab. Doch eigenartig, wer andere lächerlich zu machen vermag, fühlt sich selbst der Lächerlichkeit entrückt. Wilhelm Busch hat sich nur in würdevoller Haltung und im seriösen Künstlerhabit unter seinen Mitmenschen bewegt. Er wollte nicht als Witzbold angesehen werden.

Mehr über die Ausstellung erfahren Sie auf der Website der Numismatischen Gesellschaft Speyer

… und auf der Website der Sparkasse Vorderpfalz.

Einen ausführlichen Wikipedia-Artikel über Wilhelm Busch finden Sie hier.

Und auf der Seite des Projektes Gutenberg sind einige seiner Werke eingestellt.